Traditionelle Chinesische Medizin & klassische Akupunktur


© Sabine Löffler-Niesner
 
Qi Jing Ba Mai (8 außerordentliche Gefäße)

Die Extrameridiane unterscheiden sich von den Hauptleitbahnen dadurch, daß sie nicht paarig angelegt sind,
und außer Ren- und Du-mai, keine eigene Punkte besitzen.
Es werden immer 2 Extrameridiane gekoppelt.
Sie werden über Einschaltpunkte, die auf den Hauptleitbahnen liegen, aktiviert.
Meist benutzt man mit dem Einschaltpunkt auch den jeweiligen Kopplungspunkt.


Funktion

1. Die Extrameridiane stellen ein Reservoir dar, indem sich überschüssige Energie aus den
Hauptleitbahnen sammeln kann („Flußauen-System“). Aus diesem Reservoir wird die Energie
in Notsituationen (Trauma, Schock, usw.) mobilisiert. Diese Energie kann in bestimmten
pathologischen Situationen für Therapie verwendet werden.. Diese Situationen sind für jeden
Extrameridian definiert. Sie stellen damit eine Verbindung zwischen den Hauptleitbahnen
(Ying-qi und damit der nachhimmlischen Essenz) und der Niere (Jing und damit der vorhimmlischen Essenz) her.

2. Desweiteren zirkuliert Jing über die Extrameridiane durch den Körper. Die Extrameridiane haben ihren
Ursprung in der Niere bzw. Mingmen.

3. Die Extrameridiane (Ren-, Du- und Chong-mai) lassen das Wei-qi zirkulieren.
Dadurch haben die Extrameridiane (und damit die Niere) eine wichtige Rolle bei der Abwehr von pathogenen Faktoren.


Kopplungen

Chong mai (Mi 4) - Yin wei mai (PC 6)
Ren mai (Lu 7) - Yin chiao mai (Ni 6)
Du mai (Dü 3) - Yang chiao mai (Bl 62)
Dai mai (Gb 41) - Yang wei mai (3E 5)


besondere Beziehungen von Punkten zu den außerordentlichen Gefäßen

• Ren 8: innere Verbindung zu Ming men
• Gb 28: Scharnierpunkt zwischen Ming men Du4 und Ren 8  erlaubt dem Jing und dem Yuan-qi den freien Fluß