Das Konzept der 8 Leitkriterien 1
©Sabine Löffler-Niesner
Konzept der 8 Leitkriterien
Das Konzept der 8 Leitkriterien ist die Basis der Diagnostik. Die 8 Leitkriterien sind ein grobes Raster
um die Symptomatik zu differenzieren. Man unterscheidet damit die Lokalisation und Art der Erkrankung
und erhält Hinweise für die Therapie. Die 8 Leitkriterien sind keine absoluten Größen, sie können auch kombiniert auftreten.
Die 8 Leitkriterien:
• Außen / Innen
• Fülle (Shi) / Mangel (Xu)
• Hitze / Kälte
• Yang /Yin
Außen / Innen (Lokalisation der Erkrankung)
Das Außen bezeichnet Haut, Muskeln und Leitbahnen. Erkrankungen im Außen
zeichnen sich durch Symptome in diesen Bereichen aus. Ihr einsetzen ist meist plötzlich und
beinhaltet folgende Schlüsselsymptome:
• Abneigung gegen Zugluft oder Kälte
• Fieber
• Nackensteifigkeit
• oberflächlicher Puls
• Gliederschmerzen
Das Innen bezeichnet Organe (Zhang/Fu) und Knochen. Die Erkrankung setzt meist
langsam ein und beinhaltet Symptome der Funktionskreise.
Fülle (Shi) / Mangel (Xu)
Die Differenzierung von Fülle und Mangel ist sehr wichtig für die Diagnostik und Therapie.
Fülle zeigt an, daß ein pathog. Faktor auf ein relativ intaktes Qi trifft.
Mangel zeigt an,daß eine oder mehrere Energieformen geschwächt sind.
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Schlüsselsymptome:
Fülle (Shi)
plötzliches einsetzen
heftige Beschwerden
schlechter durch Druck
volle Pulse
Behandlung: Fülle zersträuen
Mangel (Xu)
allmähliches einsetzen
mehr konstante, unterschwellige Beschwerden
besser durch z.B. Massage, Essen
Schmerz wird durch Druck gebessert
schwache Pulse
Mangel auffüllen (tonisieren)