Traditionelle Chinesische Medizin & klassische Akupunktur


© Sabine Löffler-Niesner
 

   
                 

Die Organuhr beschreibt den Energirfluß des Ying-qi durch die jeweiligen Funktionskreise und Leitbahnen.
Zu den entsprechenden Zeiten besitzt der jeweilige Funktionskreis maximale Energie. Jeder Durchfluß dauert
1 Doppelstunde, wobei die Energie in der 1. Stunde zunimmt und in der 2. Stunde wieder abnimmt.
Diesen Umstand kann man diagnostisch und therapeutisch nutzen.
Symptome und Zeichen, die immer wieder in derselben Doppelstunde auftauchen, zeigen einen
pathologischen Zustand des dazugehörigen Funktionskreises an. Dieser kann auch in dieser Zeit
besonders gut therapeutisch beeinflußt werden. Das System der Organuhr ist damit ein einfaches
Modell für die Anwendung der Akupunktur in Relation zur Zeit (= Chronopunktur). Die Doppelstunden
sind den Erdenzweige nach dem chin. Lunar-Solar-Kalender (Himmelstämme und Erdenzweige) zugeordnet.





Es gibt verschiedene Möglichkeiten dieses Modell anzuwenden:

Ist ein Funktionskreis in Fülle:

•    wirkt eine Dispergierung entsprechend der physiologischen Energieabnahme in der 2. Hälfte der Doppelstunde.
•    wirkt die Tonisierung des in der Organuhr gegenüberliegenden Funktionskreis dispergierend

verwendet man die Shu- bzw. Yüann- Punkte

Ist ein Funktionskreis in Mangel:
 
•    wirkt eine Tonisierung unterstützend auf die physiologische Energiezunahme in der 1. Hälfte der Doppelstunde.
•    wirkt eine Dispergierung des in der Organuhr gegenüberliegenden Funktionskreises tonisierend