© Sabine Löffler-Niesner

Die 4 Meere (Ling Shu)

Hier kann die Entstehung der Form nachvollzogen werden. Die Idee, die Ernährung, und das Wirken.
Also vom Urkonzept bis zur „individuellen Darstellung“.

Wu Shu - Antike Punkte

Die Antiken Punkte (Wu Shu-Punkte) werden auch häufig als die 5-Wandlungsphasen Punkte bezeichnet.
Sie liegen alle zwischen Fingern und Ellenbogen, bzw. Zehen und Knie.
Um das Wesen dieser Punkte zu erklären, wurde der Vergleich mit einem Fluß genommen.
D.h., die Leitbahn ist an den Fingern am schmälsten und  oberflächlichsten und wird Richtung Ellenbogen tiefer
und breiter. Die zunehmende Tiefe ist nicht vom Leitbahnverlauf abhängig, gilt also sowohl für die Yin- wie auch Yang Leitbahnen.

Die Wu Shu- bzw.  5-Wandlungsphasen Punkte und deren Anwendung:

Jing-Brunnen Punkt (Holz/Metall)            
Beginn als Quelle oder Brunnen:

Die Störung kann darin bestehen, dass das Qi entweder nicht oder zu stark an die Oberfläche treten kann.
Er hat damit eine wichtige strategische Stellung im Austausch von Innen und Aussen, sowie oben und unten.
Hat ebenfalls einen starken Effekt auf den psychischen Zustand und bewirkt schnelle Stimmungsveränderungen.

Ying-Quellen Punkt (Feuer/Wasser)            
das Qi wird kräftig, ähnlich Wirbeln des Wassers, also auch sehr schnell:

Hier ergiesst sich das Qi in die Umgebung, befeuchtet und ernährt damit die Vegetation. Damit kann man
Störungen begegnen, die entweder durch eine übersteigerte Dynamik (Hitze) oder eine zu geringe
Dynamik des Qi (Kälte) entstehen. Ebenso bei schmerzhaften Obstruktionen.        

Shu-Bach Punkt (Erde/Holz)                
das Qi ergiesst sich und geht mehr in die Tiefe:

Das Qi durchdringt hier den Boden, induziert Bewegung und tritt in die Tiefe ein. Dadurch können
hier entsprechend äußere pathogene Faktoren ins Innere gelangen, aber auch eliminiert werden.
Ausserdem besteht die Möglichkeit, dass sich entweder zuviel oder zuwenig Feuchtigkeit in dieser
Bodenschicht befindet. Daraus ergeben sich einerseits  Feuchtigkeitsbelastungen als auch
übermässige Trockenheit (mangelnde Befeuchtung der Muskeln und Sehnen = mangelnde Beweglichkeit).
Auch bei intermittierenden Erkrankungen können diese Punkte indiziert sein.

Jing-Fluß Punkt ((Metall/Feuer)                
das Qi fliesst dem Grundwasser entgegen:

Hier fliesst das Qi dem Grundwasser entgegen und sorgt dafür, dass eine entsprechende
Wasserqualität ins Meer oder in ein anderes empfangendes Gewässer gelangt. Dadurch
ergibt sich eine Überwachungsfunktion, Reinheitskontroll- bzw. eine Schutzfunktion. Er hat
damit eine tiefere Akzentuierung wie der Shu-Bach Punkt. Über den Jing-Fluß Punkt erreicht
man also den, durch den Shu-Bach Punkt, eingedrungenen pathogenen Faktor bevor er das Innere erreicht.
Er ist ebenfalls bei Husten, Asthma und Erkrankungen der oberen Atemwege,
sowie bei bei Störungen von Sehnen und Knochen, indiziert, dies bezieht sich allerdings mehr auf die Yin-Leitbahnen.

He-Meer Punkt (Wasser/Erde)                    

Das Qi erreicht hier das Grundwasser oder das Meer, d.h. das Qi dringt in die Tiefe ein.
Über diesen Punkt erreicht man das Innen und damit die Zhang/Fu. Damit kann ein pathogener Faktor,
der in die Zhang/Fu eingedrungen ist eliminieren bzw. die Zhang/Fu direkt beeinflussen.
Die Yang-Leitbahnen haben hier einen starken Bezug zu gastrointestinalen Störungen.

Yin-Leitbahnen

Yang-Leitbahnen

untere He-Punkte: Ma 37; Ma 39; Bl 39