Zungendiagnose
Zungendiagnostik
Die Zungendiagnostik ist mit der Anamnse und der Pulsdiagnostik eines der wichtigsten diagnostischen Mittel in der trad. chin. Medizin. Der Vorteil dieser Diagnoseform ist ihre relative Objektivität, leichte Erlernbarkeit und besonders ihre große Aussagefähigkeit.
Beziehungen zur Zunge
Die Zunge ist das Sinnesorgan von Pi - Fk Herzens -(Sprache) und von Pi - Fk Milz - (Geschmacksinn).
Folgende Leitbahnen haben eine Verbindung zur Zunge
Luo-Gefäß von Xin (Herzleitbahn)
Leitbahn von Shen (Niere)
Leitbahn von Gan (Leber)
Leitbahn von Pi (Milz)
Die Zunge hat damit einen Bezug zu den wichtigsten Zang- (Speicher- oder Yin-)Organen.
Praktische Voraussetzungen der Zungendiagnostik
Beleuchtung: Die Zunge sollte grundsätzlich bei Tageslicht betrachtet erden.
Nahrung/Medikamente: Sie können die Zuge kurzfristig verändern und sollten deshalb mitberücksichtigt werden.
Reinigung der Zunge: manche Menschen haben diese Angewohnheit
Zeit: Die Zunge sollte nicht zu lange betrachtet werden, ansonsten erhält sie eine bläuliche Färbung.
Die Zunge wird unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet.
Shen (Vitalität)
allgemeine Zeichen (Prinzipien: z.B. Art der Darstellung, Struktur)
bestimmte Zuordnungen der Zungenregionen
Zungenkörper und Belag
Dabei werden verschiedene Gesichtspunkte beachtet (Zungenkörper und Belag)
Form des Zungenkörpers bzw. Dicke des Belags
Farbe des Zungenkörpers und des Belags
Feuchtigkeit des Zungenkörpers und des Belags
Bewegung des Zungenkörpers
Wie überall in der trad. chin. Medizin, werden auch an der Zunge Yin und Yang-Phänomene unterschieden.
Dabei reflektiert der Belag die Yang-Prozeße, d.h. er zeigt den Zustand der Fu (Yang-Organe) bzw. des Außen an.
Der Zungenkörper reflektiert die Yin-Prozeße, d.h. er zeigt den Zustand der Zang (Yin-Organe) bzw. des Innen an.